Fiete F. Fichtel, ein klein gebliebener Tannenbaum und seine zwei besten Freunde Vehbi, eine überdimensionale Waldmaus und Melos, ein furchtsames Liliput-Warzenschwein, dessen schreiende Panikattacken unter den Waldbewohnern legender sind, sind so ganz anders als ihre Artgenossen. Belustigungen oder auch mitleidige Blicke über ihr Anderssein, sind an der Tagesordnung. So oft sie können, streifen sie getrennt von den anderen, umher.
Manchmal besuchen sie aber auch ein Backsteinhaus am Rande des Waldes und lugen neugierig eines der Wohnzimmerfenster. Sie wissen vieles über die Bewohner, diese aber nichts über sie.
Es begab sich kurz vor dem Weihnachtsfest. Sie saßen wieder auf dem Fenstersims und beobachteten, wie die beiden Mädchen der Familie, Zoe und Lea, sich zum Takt einer Musik grazil, bewegten. In diesem Moment war es um Fiete geschehen. Er verliebt sich unsterblich. In die Musik und noch mehr in die Bewegung des Tanzes. Schließlich gelangen sie wegen der Musik zu vorgerückter Stunde, die Bewohner hatten sich zur Ruhe begeben, in das Haus, werden aber von Zoe und Lea dabei überrascht.
Die drei Freunde rechnen es Zoe und Lea hoch an, das sie ihr Geheimnis nicht verraten. Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht.
Als die Familie einige Zeit später über ein Wochenende verreist, dringen Einbrecher in das Haus. Ein aufregendes Abenteuer beginnt.
Diese Erzählung ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, die Bewahrung von Geheimnissen und die Überwindung von Vorurteilen.
Inhalt
Kapitel 1 Zu kleine Wurzelbeinchen
Kapitel 2 Zwei Freunde
Kapitel 3 Melos, der Furchtsame
Kapitel 4 Der Einbruch
Kapitel 5 Aufgeflogen
Kapitel 6 Sehnsucht
Kapitel 7 Friedemann und Fritz Arne
Kapitel 8 Ein Disco Fox der Extraklasse
Schlusswort
Entstehungsgeschichte
Nun, wie ist diese Geschichte entstanden? Sehr simpel und doch genial.
An einem ersten Wochenende eines Weihnachtsmarktes im Dezember 2015, genauer gesagt an einem Samstag, im schönen Monschau, einem Städtchen in der Eifel, dessen Fachwerkhäuser und die bergige Landschaft darum, viele Menschen immer wieder gerne zum Verweilen einlädt, kehrten mein Mann und ich Georg in ein Geschäft ein, das mit Nippes, Bastelutensilien, Glas und Accessoires aus Porzellan und einer umfangreichen Weihnachtsauslage, zum Bersten voll gekramt war.
Langsam vorwärts kommend, eine große Schar Besucher, hatte die selbige Idee dieses Geschäft aufzusuchen, trippelten wir in den hinteren Teil des Ladens hinein.
Dort stand auf einem Podest aufgebaut, ein kleiner grüner Tannenbaum mit roter Mütze und roten Handschuhen. Er bewegte sich tanzend zur Weihnachtsmelodie jingele bells rock und entlockte mir ein herzliches Lächeln.
Gleichzeitig von ihm angezogen, fand ich ihn kitschig.
Aber er hatte nicht das Kitschige an sich, das man gleich fortlegen mochte, sondern sein Kitsch, so fand ich jedenfalls, war schon fast wieder als schön zu bezeichnen.
Nach einer längeren Zeit, während ich weiter lächelnd und verzückt vor ihm stand, ich verursachte sogar einen Stau an Besuchern, die nicht vorbei konnten, beschloss ich diesen reizenden kleinen Tannenbaumkerl zu kaufen.
„Oh Gott“, meinten meine Familienmitglieder.
„Nee, wat en Kitsch!“
Aber, als ich die Musik anstellte, und er sich zu drehen begann, meinten restlos alle: „Oh wie süß“ und lächelten genauso beseelt, wie ich es seinerzeit im Geschäft getan hatte.
Ich nahm ihn mit zu meiner Arbeitsstelle. Wie schon zuvor bei meiner Familie, die gleiche Reaktion.
Da ich in einer Beratungsstelle arbeite, und wir unter anderem auch verschiedene Kindergruppen anleiten, nahmen die Kolleginnen Fiete, F. Fichtel, wie er zwischenzeitlich hieß, zu einem Treffen mit.
Fiete, F. Fichtel war der Star schlechthin.